Es gibt Momente, in denen würde ich am liebsten meinen Koffer packen und Richtung Süden reisen. Wenn alles matschig wird, es nur für Regen und noch nicht für Schnee reicht und die Dunkelheit dem Tag gefühlt um 15 Uhr ein Ende macht. Genau dann, wünsche ich mir nichts mehr als den Sommer, Frühling oder gern auch Herbst zurück. Es ist deprimierend und wird sich vermutlich über die nächsten vier Monate ziehen. Mitte April circa, frühestens dann ist mit frühlingsähnlichen Schwingungen zu rechnen.Wer dann doch einmal beschließt Richtung Süden zu reisen, dem bleibt noch die Frage nach dem „Wohin genau“? Ich hab da einen Tipp: Wie wäre es mit Mallorca?
Gemeinsam mit dem Tourismusverband der Balearen konnte ich mich hier Ende November umschauen. Fern von Touri-Überläufen, Ballermann-Fans und Ähnlichem lernte ich eine Stadt kennen, die sich von einer unaufgeregt entspannten Seite zeigte.
Meine erste Reise nach Mallorca liegt circa 9 Jahre zurück – damals mit Mama, Papa und Schwesterherz im Gepäck wurde entschieden Weihnachten am Meer zu verbringen. Ich war überrascht von den traumhaften Stränden, dem kaum existierenden Tourismus im Dezember und den satten Bergfarben. Kurzum – Ballermann du Lügenbert! Ich hatte Mallorca ganz falsch abgestempelt und konnte mir endlich selbst ein Bild der Insel machen.
Als die Einladung zur Mallorca-Reise einging, überlegte ich nicht lange. Im Fokus sollte das mallorquinische Essen stehen, eine Portion Sightseeing inklusive. Ich landete mittags und war keine 15 Minuten später im Boutiquehotel „HM Jaime III“ angekommen – im hauseigenen Restaurant erwartete mich zunächst ein Drei-Gänge-Lunch, eine Kombination aus internationaler und mallorquinischer Küche. Als wir versuchten den Menüpreis zu erraten, tippten wir alle daneben. Obwohl wir Beträge zwischen 40 und 60 Euro erwarteten, entpuppte sich dieser zu kleinem 16 Euro Geld – definitiv mehr als fair und definitiv empfehlenswert.
Sightseeing Palma – Auf eigene Faust unterwegs
Nachdem ich Gepäck & Co kurz im Hotel verstaute, ging’s auch schon auf Erkundungstour. Wider Erwarten war die Stadt leer, abgesehen von einigen wenigen Einheimischen und einer Hand voll Touristen versteht sich. Die Sonne schien uns angenehm ins Gesicht und ließ das triste deutsche Winterwetter schnell vergessen. Während wir uns in München zu diesem Zeitpunkt schon gut dick einpacken mussten, reichte hier eine luftige Denimjacke. Die Stimmung war entspannt – neugierig zog es uns von dem einen Gässchen ins nächste, wobei diese die ein oder andere Überraschung für uns in petto hatten.
Mehrmals ging eine kleine Haustür auf, hinter der man bunte Gärten und Innenhöfe erspähen konnte. Wie wir nachher erfuhren, ist dies etwas ganz typisch mallorquinisches. Nein, auf den ersten Blick lassen die Patrizierhäuser so etwas nicht vermuten, hohe Wände – fast Mauern, schirmen die Bewohner vor neugierigen Blicken ab. Damals dienten diese zum Schutz vor Piraten, wodurch sogenannte Patios entstanden. In diesen Innenhöfen traf man sich zum Klatsch und Tratsch und natürlich um in der Mittagssonne Schatten und Ruhe zu finden. Nach wie vor werden diese von Einheimischen als kleine Stops zwischendurch genutzt – eine süße als auch praktische Idee, wie ich finde.
Als wir das Gassenlabyrinth hinter uns ließen, standen wir vor dem Wahrzeichen Palmas: Der Kathedrale der Heiligen Maria. Mit Blick aufs Meer, Sonne im Gesicht und dem Gefühl von Spätsommer bin ich wunschlos glücklich – und war es auch in diesem Moment. Während wir uns eine kleine Pause gönnten, genüsslich am frisch gepressten 2 Euro O-Saft nuckelten und unseren Vitamin D Mangel ausgleichten, wünschte ich mir noch einige Tage länger bleiben zu können.
Hello Palma! Im Anflug auf Mallorca
Blick von der Kathedrale der Heiligen Maria auf den Hafen
Palma bei Nacht – Boutiquehotel Sant Jaume 5*
Nachdem uns Maria, unser mallorquinisches Lexikon auf zwei Beinen, auch abends noch einmal durch die Stadt führte und uns die wichtigsten Eckdaten nannte, stand ein ganz besonders Essen auf dem Plan. Dieses fand im vor Kurzem geöffneten Boutiquehotel Sant Jaume statt – 5 Sterne und beste Altstadtlage inklusive. Schon beim Betreten des Hotels wird klar: Die wissen was sie tun! Rechts neben dem Eingang ist eine Bar platziert, bei der ich nur zu gern auf einen Drink vorbeikommen würde. Leider 2,5 Flugstunden zu weit weg, aber das nächste Mal klappt’s bestimmt. Modern, gemütlich, mit einem Hauch Retro – ganz so, wie ich es mag. Die Rezeption wird durch ein deckenhohes, bis in den 4. Stock ragendes Kunstwerk unterstützt. Schwer zu beschreiben, schön anzusehen.
Mit ingesamt 36 Zimmern behält das Hotel eine intime Beziehung zu seinen Gästen, die zwischen insgesamt fünf unterschiedlichen Zimmerkategorien wählen können. Entspannung gibt’s entweder im Wellnessbereich im Haus dank Pool, Sauna und verschiedener Verwöhnprogramme oder draußen auf der Sonnenterrasse. Ein weiteres Highlight ist das Tomeu Restaurant – doch dazu im zweiten Teil des Traveldiarys mehr.