Dass ich nicht durch und durch deutsch bin, ja – das sieht man mir wirklich auf den ersten Blick an. Wenn ich neue Menschen kennen lerne, dauert es meistens keine fünf Minuten bis die Frage entweder zögerlich oder überaus zielstrebig kommt: „Du bist aber nicht ganz deutsch oder?“ Am Liebsten lasse ich die Leute dann raten welche Nationalität noch in mir steckt – es ist einfach immer interessant was daraufhin geantwortet wird. Von Afrika über Russland hin zu den Philippinen, ab und zu auch Italien, Türkei oder Brasilien, kriege ich dann alles Mögliche zu hören. Warum ich mit Abstand am Häufigsten mit Russland in Verbindung gebracht werde weiß ich auch nicht. „Tamara“ ist zwar ein russischer Vorname, aber nur deswegen muss ich ja keine Russin sein, oder? Egal was geantwortet wird, muss ich eigentlich immer in mich hinein grinsen. Denn auf Peru kommen die Wenigsten beim ersten Versuch, oder zweiten, oder dritten .. Zur Hälfte deutsch und zur Hälfte peruanisch also? Nein, so einfach ist es dann doch nicht. Meine Mutter ist zwar in Peru geboren, aber mein Großvater und seine Vorfahren haben wiederum für einen Mix aus spanischen, italienischen und portugiesischen Wurzeln gesorgt. Um es dennoch unkompliziert zu halten sage ich einfach: „Ich bin eine Mischung aus Deutschland und Peru.“
Die Liebe zu Hüten, bunten Farben und Mustern scheint mir also in den Genen zu stecken. Seit meiner letzten Reise nach Südamerika bin ich außerdem um Einiges experementierfreudiger geworden, was Stilarten, Kopfbedeckungen und folklorisch angehauchte Mode angeht. Ich liebe die traditionelle Kleidung, die von den Indios in Peru getragen wird. Obwohl dieses ärmere Volk nicht viel hat, trägt dennoch jeder stolz seine blitzblanke und saubere Tracht – egal ob zum Nähen auf dem Boden, dem Spazierengehen mit den Alpakas oder einfach in der Stadt. Ich habe zwar Einiges an Kleidung und Accessoires mit nach Deutschland gebracht, aber von Ponchos und generell Alpakasachen kann ich einfach nicht genug bekommen..
Doch genug geplaudert, jetzt kommen wir zu den Details meines Outfits. Das Kleid habe ich zufällig bei dem Online-Shop „Choies.com“ entdeckt – doch als es dann endlich nach drei Wochen Lieferzeit ankam, erkannte ich dass es mir eigentlich zu kurz ist. Zurückschicken wollte ich es dann aber doch nicht, denn das hätte bedeutet noch einmal an die zwei Monate zu warten. Den Filzhut habe ich auf den Straßen von La Paz gekauft und wird von mir normalerweise zur Jeans, einem langen schwarzen Alpakaponcho, klobigen Boots und meinem typischen Indiotuch in knallblau mit traditionellem Muster kombiniert.. Um dem Look einen großstädtischen Hauch zu verpassen, habe ich mich statt für Boots für meine neuen Heels entschieden. Immer wieder nehme ich mir vor, euch nicht so lange Texte anzutun – doch jedes Mal wenn meine Finger beginnen auf der Tastatur rum zu tippen, wollen sie einfach nicht mehr aufhören. Dieses Mal hat es wieder nicht geklappt – aber wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja beim nächsten Post.. 😉