Die Sache mit dem Layering schien im ersten Moment schwieriger zu sein als es ist. Vor einigen Jahren noch ganz retro „Zwiebellook“ genannt, hat sich diese Methode in den letzten Saisons nicht nur durchgesetzt, sondern ist gleich ganz geblieben. Im Winter stellt dies eine zweifelsohne ideale Lösung dar – so viele Schichten an einem Körper sahen selten so stilsicher aus wie heute. Doch ich erinnere mich an Familienausflüge, bei denen allein die Vorstellung einen Zwiebellook tragen zu müssen, Empörung hervorrief. Schmunzelnd sitze ich nun hier und stelle mir vor, wie unsere Eltern uns aufgeklärt hätten, dass man dies in allen Modemetropolen so ausführt: Länger geschnittene Kleidungsstücke unter und über größeren sowie weiteren – da wäre das Wandern geradezu zum Highlight geworden.
Doch wie sagt man so schön: Alte Kamellen riechen nicht mehr. Ja, ich würde behaupten dieser Satz trifft es ganz gut. Nun aber zurück zum Thema, weshalb mir das Layering anfangs komplizierter erschien als es letzten Endes ist. Es gibt Unmengen an Mädchen oder jungen Frauen, die problemlos noch so weite Kleidungsstücke tragen können. Es versprüht einen gewissen Charme, so á la „mir nichts dir nichts“, in mehrere Lagen zu hüpfen und sich dabei auch noch wohlzufühlen. Ich persönlich habe mehr als einen Anlauf gebraucht, um das für mich richtige Maß zu finden.
Zunächst orientierte ich mich an ähnlichen Outfits, wie ich sie auf Blogs, in Magazinen oder seltenerweise auf der Straße sah. Doch irgendwie sollte und wollte es nicht so recht klappen. Ich habe gelernt, dass es in solchen Momenten das Sinnvollste ist, den Kopf einzuziehen und zu kapitulieren. Auf Biegen und Brechen ist keine Art – und dies schon gar nicht in der Mode. Dass es nach einiger Zeit doch noch klappen sollte, war reiner Zufall. In lauter Eile schmiss ich mir verschiedene Lieblingsteile über und erkannte, dass ich meine ganz eigene Interpretation hatte. Et voilá – eine, mit der ich mich rundum wohlfühle. Seither immer mit dabei: Ein Paar hohe Schuhe, eine Hose sowie ein blusenähnliches Kleidungsstück. Mein Layering-Trio, wenn man so will.
Photos: Julian | The Loud Couture
Blouse: No Name
Slip Dress: No Name
Denim: Calzedonia
Watch: Henry London
Heels: Mango
Sunnies: Gucci
Bag: Coccinelle