Wenn morgen Mittag um Punkt 12 das famose „O’zapft is“ ertönt, dann weiß Jedermann – es ist wieder soweit, die fünfte bayerische Jahreszeit ist zurück. Und mit ihr zahlreiche Menschen aus aller Welt, heiß hungrig sich mit diversen deftigen Schmankerln sowie mehreren kühlen Litern Starkbier zu verwöhnen. Stets im Fokus der Besucher, die Tracht, ohne die sich auf die „Wiesn“ gar nicht erst getraut werden darf. Um dem Begriff der „Tracht“ gerecht zu werden, gibt es diverse Regeln, die im Umland Münchens umhergehen. „Jedem das Seine“ könnte man hier zwar verlauten lassen, doch einige essentiellen Leitgedanken, sollten für den Gang aufs Oktoberfest sehr wohl in Betracht gezogen werden.
So gibt es beispielsweise Unterschiede zwischen einem „kurzen“ und „kurzen“ Dirndl. Sobald von einem Dirndl mit Länge bis auf den halben Oberschenkel die Rede ist, so kann dies gerne der kleinen Nachbarin geschenkt – doch sicher nicht von einem selbst ausgeführt werden. Jüngere Mädchen in kurzen – knielangen – Dirndl, kombiniert zu verspielten Ballerinas oder gar weißen Supergas, finde ich, meist gegensätzlich zum bayerischen Rest, komplett akzeptabel und süß. Das Dirndl umschmeichelt jeder Figur und strahlt einen nicht gerade subtilen Hauch Sexappeal aus, weshalb jüngere Mädchen gerne auf hohe Schuhe verzichten können und sollten – man will es ja nicht übertreiben, denn die bayerische Tracht spricht auch ohne „Aufputscher“ für sich.
In den letzten Jahren hat sich meine persönliche Dirndl-Kollektion in Richtung der Midi-Länge verlagert, denn „kurz“ muss ab Anfang 20 nicht mehr sein. Von blau über fuchsia hin zu grün oder rot, finden sich in meinem Kleiderschrank tatsächlich verschiedenste Modelle, die mich „auf’d Wiesn“ begleiten. Diesjährig neu dabei, ein grüner Traum mit Spitzenschürze und verspielten Details.. Tradition kann Spaß machen – dies beweist uns die bayerische Tracht jedes Jahr aufs Neue und lässt die weiblichen Trägerinnen hierbei nicht nur fesch aussehen, sondern sich auch gut fühlen.
Photos: Marina
Dirndl*: Alpenwelt // Jewellry*: Schmuckrausch // Shoes*: Intramontabile