Ein randvoller, kurz vorm Platzen gefüllter Kleiderschrank lässt die Mehrheit kleiner sowie großer Mädchenherzen stets höher schlagen. Doch was, wenn die Masse auf Dauer zur Last wird – wenn einem bewusst wird, dass „Viel“ nicht gleich „Gut“ bedeutet? Vor einigen Monaten habe ich nun eine gewisse Montagstradition eingeführt, die mich vor einem erneuten Überfluss schützen soll – hierbei wird im Anflug purer Motivation aussortiert und dies nicht allzu knapp. Adieu ihr kurzen Cocktailkleider, au revoir ihr wundervollen Clutches oder Mäntel – alle seit Monaten nicht eines Blickes gewürdigt, geschweige denn getragen. Doch das versteht sich von selbst.
Diese noch recht neue Gepflogenheit schafft nicht nur im visuellen Sinne Platz, sondern ebenso im psychischen. Häufig von schlechtem Gewissen befallen, Neues doch kein einziges Mal zu tragen und dabei stets das selbe Lieblingsstück zu tragen. Gerade zum Saisonwechsel, zum Neuen Jahr oder im Frühjahr – in Form des obligatorischen Frühjahrsputzes – scheint dieser Akt des Platzschaffens besonders beliebt zu sein. Doch wieso soll es hierbei belassen werden? Nach jedem weiteren Durchlauf werden nicht nur ungetragene Kleidungsstücke verabschiedet, sondern es wird ebenso Platz für Neues geschaffen. So beispielsweise für einige Trendpieces – darunter weit oben auf der Liste stehend, eine Shearling Jacke, kuschelige Cashmere Teile oder rockige Chelsea-Boots.
Nach Wochen des eigens auferlegten Shoppingverbots, durfte nun endlich gesündigt werden. Dank Sale, keine schlechte Idee, wie ich im ersten Moment befand. Doch stets im Hinterkopf, keineswegs durch Übermut beeinflusst, Teile zu ergattern, die alsbald in einigen Wochen während meines Montagsrituals verabschiedet werden würden. Klar war, mit der ein oder anderen Investition den Laden zu verlassen, wäre wohl in Ordnung. Und flugs war die Entscheidung gefallen, die khakifarbene Shearling Jacke muss mit – zu schön, warm und schlichtweg kombinierfreudig, um darauf verzichten zu können.
Knit & Jacket: Zara // Peaked Cap & Belt: No Name // Overknees*: Ted & Muffy